Mehr als 70 Prozent der Deutschen sind laut einer Bertelsmann-Studie der Auffassung, kaum jemand in Deutschland sei negativ gegenüber Jüdinnen und Juden eingestellt. Ebenfalls mehr als 70 Prozent der in einer anderen Studie befragten Jüdinnen und Juden geben hingegen an, Antisemitismus sei in Deutschland ein großes oder sehr großes Problem. Dieser Wahrnehmungsdiskrepanz zwischen von Antisemitismus Betroffenen und nicht-jüdischer Mehrheitsgesellschaft versucht seit 2015 die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) entgegenzuwirken: Betroffene und Zeug_innen antisemitischer Vorfälle auch jenseits der Strafbarkeitsgrenze haben die Möglichkeit, diese zu melden. Die Ergebnisse der Erfassung und Dokumentation durch RIAS sind deutlich: Im Jahr 2018 wurden beispielsweise in Berlin im Schnitt jeden Tag mehr als drei antisemitische Vorfälle registriert – darunter Angriffe, Bedrohungen, Sachbeschädigungen, aber auch Beschimpfungen und Pöbeleien, sowohl online als auch in Begegnungen von Angesicht zu Angesicht. Der Vortrag gibt einen Einblick in die Arbeit von RIAS, beispielsweise in die Ergebnisse des Antisemitismus-Monitorings sowie in die Auswertung von Interviews mit Vertreter_innen jüdischer Gemeinden und Institutionen, die RIAS seit 2017 in unterschiedlichen Bundesländern führt.
Eine Veranstaltung der Gruppe interlude. Unterstützt durch die Partnerschaft für Demokratie Bremen Mitte. In Kooperation mit dem Jungen Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bremen
Ort und Termin: Lift, Weberstraße 18, 28203 Bremen, 31. Oktober 2019, 19 Uhr
Dieses sich Wohlfühlen ist ein zartes Gebilde.
Vortrag zu Antisemitismus aus Betroffenenperspektive. Erfahrungen der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS).
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