30. November: Gedenken an die „vergessenen Flüchtlinge“

2014 hat das israelische Parlament ein Gesetz verabschiedet, das den 30. November als jährlichen Gedenktag der Vertreibung der 850.000 Juden aus den arabischen Ländern und dem Iran in der Mitte des 20. Jahrhunderts festlegt. Juden lebten schon seit Jahrtausenden in diesen Ländern, auch schon weit vor der islamischen Zeit. Als Ungläubige waren sie in den […]

2014 hat das israelische Parlament ein Gesetz verabschiedet, das den 30. November als jährlichen Gedenktag der Vertreibung der 850.000 Juden aus den arabischen Ländern und dem Iran in der Mitte des 20. Jahrhunderts festlegt. Juden lebten schon seit Jahrtausenden in diesen Ländern, auch schon weit vor der islamischen Zeit. Als Ungläubige waren sie in den arabischen Gesellschaften dann allenfalls geduldet, im Status der "Verachtung". Mit dem Aufstieg des arabischen Nationalismus und dem Konflikt um den Staat Israel begannen die arabischen Regime eine Kampagne gegen die Juden: Sie wurden ausgeschlossen, enteignet, vertrieben und zur Flucht genötigt. 600.000 dieser Flüchtlinge kamen in den gerade geründeten Staat Israel. Dass ihr Schicksal so oft "vergessen" wurde, liegt auch an der Leistung, sie – mit allen Schwierigkeiten – in die israelische Gesellschaft zu integrieren.

Wir empfehlen zu diesem Thema zwei gerade erschienene Bücher:

Georges Bensoussan: Die Juden der arabischen Welt. Die verbotene Frage. Berlin 2019 und Nathan Weinstock: Der zerrissene Faden. Wie die arabische Welt ihre Juden verlor 1947–1967, Freiburg 2019

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