Vor 80 Jahren, am 18. November 1941, wurden aus Bremen und Umgebung 570 Juden nach Minsk deportiert und dort im Ghetto und in den umliegenden Lagern ermordet. Belarus, damals Weißrussland genannt, hat eine wichtige Rolle in der Geschichte der Juden in Osteuropa gespielt. Einst galten die belarussischen Gebiete als „Schtetl-Land“ mit einer mehrheitlich jüdischen Stadtbevölkerung, ebenso als ein bedeutendes Zentrum des geistigen jüdischen Lebens in Europa. Im 20. Jahrhundert wurde diese „jüdische Welt“ zerstört. Nach der turbulenten Kriegsepoche (Erster Weltkrieg, polnisch-sowjetischer Krieg 1919 bis 1921) kamen das bolschewistische Experiment, das das jüdische Leben radikal veränderte, und anschließend die deutsche Okkupation 1941 bis 1944, die in Belarus 600.000 bis 800.000 jüdische Opfer forderte. Im Vortrag wird die Geschichte des Holocausts in Belarus und dessen Rezeption nach 1945 analysiert.
Dr. Alexander Friedman ist Co-Investigator im Projekt "Mapping the Archipelago of Lost Towns: Post-Holocaust Lacunae in the Polish-Belarusian Borderlands" am Centre for Anthropological Research on Museums and Heritage, Ethnologisches Institut, Humboldt Universität Berlin.
Ort und Zeit: Online über Zoom am 18. Januar um 19 Uhr; Link (eine Zeile, kein Leerzeichen):
https://us06web.zoom.us/j/88143266226?pwd=OC81d0ZSRWlKWWZLNnFjLzFyU2M5QT09
Von Bremen nach Minsk
Geschichte und Nachwirkungen des Holocaust in Belarus Online-Vortrag von Alexander Friedman
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